Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind komplexe, lebenslange Erkrankungen, die sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Pflegende spielen eine entscheidende Rolle in der ganzheitlichen Versorgung von Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Diese Fachtagung bietet eine Plattform, um die neuesten Entwicklungen in der Pflegepraxis im Kontext von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zu diskutieren.
Die Tagung wird sich mit den vielfältigen Herausforderungen beschäftigen, denen sich Pflegefachkräfte bei der Betreuung von betroffenen Patienten gegenübersehen. Dazu gehört die Bewältigung von Symptomen, die medikamentöse Therapie, die Ernährungsberatung, die psychosoziale Unterstützung und die Bewältigung von Komplikationen.
Darüber hinaus werden in verschiedenen Workshops und Vorträgen Handlungsfelder und Best Practices in der Pflege von betroffenen Patienten diskutiert.
An der Fachtagung gehen Studierende der HF Pflege am BGS und externe Teilnehmende zusammen mit Fachexpert/innen der Frage nach, wie wissenschaftliche Erkenntnisse im Kontext der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen entstehen und wie sie im Pflegealltag genutzt werden können. In Referaten und ausgewählten Workshops erfahren die Tagungsteilnehmenden die Bedeutung evidenzbasierter Erkenntnisse und sehen den Nutzen für Patientinnen und Patienten sowie die Auswirkungen auf die Professionalisierung des Pflegeberufes.
Zielgruppe des Anlasses sind Fachpersonen aus stationären oder ambulanten Institutionen des Gesundheitswesens und des Sozialbereichs, Studierende der HF Pflege am BGS und weitere Interessierte, die im beruflichen Kontext mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen in Kontakt kommen.
Dr. med. Henning Usadel
Facharzt für Innere Medizin spez. Magen- und Darmerkrankungen
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen in Theorie und Praxis
Chronisch entzündliche Darmerkrankung sind eine heterogene Gruppe von chronisch verlaufenden Autoimmunerkrankungen, welche den Gastrointestinaltrakt in unterschiedlicher Weise und Ausprägung betreffen. Sie wirken sich aber häufig auch auf extraintestinale Organsysteme aus. Die Gesamtheit der Manifestationen hat, je nach Ausprägung schwerwiegende Folgen auf das Leben der Patienten. Ziel ist es den Verlauf der Erkrankungen durch verschiedenste Therapieansätze so zu beeinflussen, dass ein Leben ohne wesentliche Einschränkungen möglich und die Lebenserwartung nicht reduziert ist.
Madlaina Höhener
Ernährungstherapeutin
Weltweit erkranken prozentual immer mehr Menschen an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Auch in der Schweiz sind die Zahlen steigend. Die genaue Ursache hierfür ist nach wie vor unbekannt, aber es kristallisiert sich unter anderem ein Zusammenhang mit der Ernährung und unserem Darm-Mikrobiom heraus. Gibt es eine Spezifische Ernährung bei CED? Welche Lebensmittel helfen in die Remission zu kommen und zu bleiben?
Barbara Dora
Clinical Nurse BScN
Aufgaben einer Clinical Nurse IBD am USZ Zürich
Im ersten Teil werden die Aufgaben einer Clinical Nurse IBD am USZ in Zürich dargelegt: Patientenbetreuung auf der Tagesklinik anhand von Sprechstunden und die damit verbundenen Aufgaben.
Im zweiten Teil Fallvorstellung eines IBD Patienten.
Der Fokus des Workshops liegt auf den psychosozialen Aspekten der Erkrankung. Durch verschiedene Modelle werden Interventionsmöglichkeiten diskutiert, um die Selbstwirksamkeit von Patienten zu stärken und Ängste sowie Stress abzubauen.
Ursina Lötscher-Pieth
M. Sc. in Psychologie der Universität Basel, Lehrerin für Sozialwissenschaften, BGS Chur
Die komplexen Krankheitsbilder und Therapieoptionen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) führen zu einem erhöhten Aufwand bei der ärztlichen und pflegerischen Betreuung der Betroffenen. Daher besteht auch in der Schweiz zunehmend ein grosses Interesse an der Ausbildung von sogenannten «IBD-Nurses».
Die häufigsten IBD-Symptome betreffen den Darmtrakt, obwohl eine Vielzahl von extraintestinalen Manifestationen (EIMs) beobachtet werden können. Letztere weisen ein breites Spektrum an klinischer Expression auf und erfordern ein komplexes und multidisziplinäres Management. Die IBD-Nurse gilt als ein wertvolles Mitglied in einem multidisziplinären Dienst. Ihre Rolle ist besonders wichtig für den Zugang zu Edukation, Unterstützung, Versorgungskontinuität und Überwachung der Behandlung.
Dritë Rushiti
Clinical Nurse BScN, CAS Klinische Fachspezialistin, Gastroenterologie/Hepatologie Kantonsspital Graubünden
Evidenzbasierte Pflege erfordert, dass pflegerische Entscheidungen auf Basis reflektierter Praxiserfahrung, relevanter Forschungsergebnisse sowie unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der pflegeempfangenden Personen und vorhandener Ressourcen getroffen werden – aufgrund stetig schwindender Zeitressourcen eine Herkulesaufgabe.
Der Workshop bietet den Teilnehmenden ein Lernfeld hinsichtlich Wahl und Beurteilung von Pflegestudien. In der anschliessenden Diskussion werden Möglichkeiten eröffnet, wie Pflegende möglichst effizient Zugang zu Studienergebnissen finden, beziehungsweise welche Ressourcen sie dazu nutzen können. Der Workshop richtet sich an alle Pflegefachpersonen, welche sich mit evidenz-basierter Pflege auseinandersetzen möchten. Für Studierende des Studienganges HF Pflege ist dieser Workshop obligatorisch.
Franziska Kipfer
Pflegefachfrau FH, MAS in Management of Healthcare Institutions, BScN, Berufsschullehrerin im Gesundheitswesen, BGS Chur
Raphaela Klinger
Pflegefachfrau FH, MSc in Advanced Nursing Education, BSc Landscape Architecture and Landscape Planning, BGS Chur
250 Franken für externe Teilnehmende (inkl. Mittagessen).
75 Franken für Studierende, welche die Fachtagung vom Praktikumsbetrieb aus im Rahmen des LTT besuchen (ohne Mittagessen).
Für Studierende HF Pflege Vollzeit- und berufsbegleitend sowie DNI zu HF, welche die Fachtagung im Rahmen des Blockkurses am BGS besuchen, ist die Teilnahme (ohne Mittagessen) kostenlos.
Datum/Zeit Mittwoch, 10. April 2024, 08.00 bis 15.50 Uhr
Durchführung Bildungszentrum Gesundheit und Soziales (BGS)
Gürtelstrasse 42/44, 7000 Chur
08.00 – 08.15 Check-in mit Begrüssungskaffee und Gipfeli
08.15 – 08.20 Begrüssung, Veronika Niederhauser, Direktorin BGS
08.20 – 09.20 Einstiegsreferat: Dr. med. Henning Usadel
Pause
09.40 – 10.40 Zwischenreferat: Madlaina Höhener
Pause
10.50 – 11.50 Workshops – Erster Durchgang
Mittagspause
13.30 – 14.30 Workshops – Zweiter Durchgang
Pause
14.45 – 15.45 Schlussreferat: Barbara Dora
15.45 – 15.50 Abschluss
Sie finden nach der Tagung alle Dokumente unter Unterlagen zu Referaten / Workshops. Die Dokumente dürfen nur für persönliche Einsicht gebraucht und nicht weitergeleitet oder institutionell genutzt werden.